Diskussionsrunde zu wichtigen Punkten der Dorferneuerung

28.08.2013 12:00

Präsentationsunterlagen

Am 03.08.13 traf sich eine Reihe Interessierter im Rathaussaal um wichtige Eckpunkte der Dorferneuerung zu diskutieren und, wo möglich, bereits Richtungen festzulegen und den Planern von der Architekturschmiede  Hilfen für die nächsten Schritte an die Hand zu geben.

Es gibt dazu ein internes Protokoll des AK Öffentlichkeitsarbeit, das unter downloads abgelegt ist.

Im Folgenden findet sich das Protokoll dazu von Herrn Winkler, Architekturschmiede, mit kleineren redaktionellen Anpassungen durch Robert Friedl. Außerdem sind jeweils die links zu den betreffenden Teilen der dazugehörigen Präsentation in den Überschriften der jeweiligen Komplexe hinterlegt.


Protokoll: Klausur am 03.08.2013 zu wichtigen Fragen und Brennpunkten für die Dorferneuerung Malching

 

Im Rathaus Malching hatten sich am 03.08.2013 25 Teilnehmer aus der Gemeinde Malching, Gemeinderäte, Mitglieder der Arbeitskreise und Hauseigentümer getroffen. Unter Führung von Herrn Plepla vom ALE mit Kollegin Frau Wittmann und Planer Georg Oswald mit seinem Mitarbeiter Herrn Winkler ging es daran Meinungen und Standpunkte zu einigen grundlegenden Eckpunkten der Dorferneuerung Malching zu finden.

 

Die zu diskutierenden Fragen waren in 7 Komplexe unterteilt worden, welche nacheinander in einer Präsentation illustriert und abgearbeitet wurden. Die folgenden Passagen sind, teilweise abgeändert, aus dem Protokoll von Herrn Winkler; Architekturschmiede, entnommen:

 

Komplex 1: Zukünftige Dorfmitte

 

Fragen:

1. Wie soll der Dorfplatz organisiert werden?
2. Soll das Benefiziatenhaus abgebrochen werden?
3. Wie lange soll der Info-Point noch stehen bleiben?

 

Zur Präsentation 1: Zukünftige Dorfmitte

 

Zu 1.)       Dorfplatz

-       Derzeitige Situation anhand von Luftbildern, Fotos und Lageplan: Überbetonung der Fahrbahn, ohne Grünflächen und Bäumen in diesem Bereich – Möglichkeit der Gestaltung anhand einer Zeichnung (Unterteilung der verschiedenen Verkehrsflächen mit unterschiedlichen Belägen, wobei Fahrbahn Asphaltfläche bleiben soll, Auflockerung der Gesamtfläche durch mehrere Grünflächen, teils mit Kleinbäumen, Bewirtungsfläche vor Gasthaus).

Östlich des Pfarrheims soll eher ein befestigter Platz entstehen, westlich eher ein grüner Gartenbereich, keine Stellplätze

 

Zu 2.)       Benefiziaten-Haus:

-       Abriss ist beschlossen! Freiwerdende Fläche als Grünfläche,

-       Maßnahme: Erarbeitung für Gestaltungsvorschläge (Freifläche!)

 

Zu 3.)       Info-Point:

-       Die Garage kann noch stehen bleiben, jedoch zukünftig ansprechenderer Info-Point in der Dorfmitte gewünscht

 

Komplex 2: Zukünftige Dorfstraße

 

Fragen:

1. Welche Anforderungen soll der Straßenraum erfüllen?

2. Wie breit soll die Fahrbahn sein?

3. Wie kann der Straßenquerschnitt aussehen?

4. Wo sollen Gehwege ergänzt werden?

5. Wollen wir Mittelinseln bei den Ortseingängen?

 

Zur Präsentation 2: Zukünftige Dorfstraße

 

Zu 1.)       Anforderungen an den Straßenraum

-       Anforderungen der Fußgänger (Fußgänger von der Verkehrsfläche abrücken), z. B. durch Änderung der Querneigung

-       Fußgänger generell zu den Häusern hin, jedoch mit Abständen zu Häusern (Privatsphäre)

-       Anforderungen des Parkraumes (vereinzelt Parkflächen um Geschäfte aufzusuchen)

-       Schwierigkeiten hierbei sind u. a. die unterschiedlichen Höhen der einzelnen Eingangsbereiche der Häuser (OK FFB)

 

Zu 2.)       Straßenbreite

-       Breite der Straße derzeit ca. 6,5 Meter und breiter

-       Es wurde folgender Einwand vorgebracht: Breite muss den Ansprüchen für landwirtschaftliche Fahrzeuge genügen

-       Die Straßenbreite soll auch zur Geschwindigkeitsreduzierung beitragen

-       Ein guter Kompromiß ist eine Fahrbahnbreite von 5,5m. Diese Breite soll als Grundlage der Planung dienen.

 

Zu 3.)       Straßenquerschnitt

-       Straße mit geringerer Breite – Grünstreifen an der Südseite (Böschung) beidseitig der Straße bzw. vereinzelt Parkflächen – Gehweg – Hausvorzone, Fußgänger generell zu den Häusern hin, jedoch nach Möglichkeit etwas abgerückt von den Häuserwänden; stärkere Querneigungen, Beseitigung der Stützmauern wo immer möglich

 

Zu 4.)       selbständige Wege

 

-       Verbindung zwischen Eichbergring und Bäckergütl wünschenswert (Wege für Fahrrad und Fußgänger), es existiert jedoch schon weiter nördlich ein gut ausgebauter Waldweg

-       Gehwege entlang der Staatsstraße ergänzen, vor allem im westlichen Bereich

 

Zu 5.)       Mittelinseln

Erreichen einer Geschwindigkeitsreduzierung durch Mittelinseln

-       Vorschlag: Kreisel im Nordosten beim Zusammentreffen der Staatsstraße St 2116 mit der Kreisstraße PA 91 und der Gemeindeverbindungsstraße

-       Mittelinsel mit Fußgänger-Querungshilfe im Südwesten im Bereich Hauptstraße 1 – Hauptstraße 20

 

Die Frage der Pflege der einzelnen Grünflächen wurde in den Raum gestellt – dies kann eigentlich kein Kriterium für Planungsvorgabe sein. Bei aktiver Dorfgemeinschaft werden dies die Anlieger erledigen!

 

Komplex 3: Nachnutzungen Ortsmitte

 

Fragen:

1. Welche künftigen Nutzungen beim Hofbaueranwesen hat Familie Egginger vor?

2. Wird betreutes Wohnen gewünscht und wie groß ist der Bedarf?

3. Welche Nachnutzungskonzepte für die Gasthäuser sind denkbar?

4. Brauchen wir einen Parkplatz beim Zentrum?

 

Zur Präsentation 3: Nachnutzungen Ortsmitte

 

Zu 1.)       künftige Nutzungen bei Hofbaueranwesen

-       Bestandsschutz für Schweinezucht besteht noch und ist für Herrn Egginger denkbar, will es aber eher nicht mehr machen

-       Herr Egginger ist jedoch auch für andere Möglichkeiten der Hofnutzung (angesprochen wurde beispielsweise eine Hackschnitzel-Anlage für den Ort) aufgeschlossen gegenüber, wenn dies sich als betriebswirt-schaftlich machbar erweist

-       ð Familie Egginger hat somit eine Schlüsselposition für weitere Planungen, da Nachnutzungen im Umfeld von der endgültigen Aufgabe der Schweinezucht abhängig sind,

-       hier auch Möglichkeit einer 2. Hofzufahrt; könnte bessere Nachnutzung ermöglichen

 

Zu 2.)       betreutes Wohnen

-       Problematik der demographischen Entwicklung und Folgen für die Zukunft;

-       Absichtserklärung für die Errichtung einer Seniorenwohnanlage durch das Ehepaar Stifter am Standort des Leeb-Grundstückes in Malching,

-       Größenordnung und Raumprogramm sollten mit der Kommune abgestimmt werden

-       es sollten nicht nur Wohnungen sondern auch Zusatzeinrichtungen entstehen

-       Positiv ist die Lage im Zentrum sowie die Möglichkeit der Beseitigung eines Leerstandes durch einen Ersatzbau

 

Zu 3.)       Nachnutzungskonzepte für Gasthäuser

-       z. B. Gasthaus Freudenstein, Gasthaus zur Post;
Nachnutzungskonzepte sollten erarbeitet werden, ebenso Lösungen für andere Häuser

-       Es soll gastronomischen oder touristischen Nutzungen der Vorzug vor anderen Nutzungen gegeben werden

 

Zu 4.)       Parkplatzsituation

-       Es fehlen Parkplätze für Kirchgänger (z. B. bei Beerdigungen etc.), für Pendler oder aber auch für die/eine Bushaltestelle

-       Parkplatz für Kirchgänger wäre u.a. im Bereich des Leeb-Grundstück möglich, Konflikt mit betreutem Wohnen beachten.

 

 

Komplex 4: Privatmaßnahmen

 

Fragen:

1. Wie groß ist die Mitwirkungsbereitschaft bei den Hausvorzonen?

2. Wer will sein Haus renovieren?

3. Wie gehen Eigentümer mit den Leerständen um?

4. Brauchen wir ein Leerstandsmanagement?

 

Zur Präsentation 4: Privatmaßnahmen

 

Zu 1.)       Mitwirkungsbereitschaft bei den Hausvorzonen

-       Es kann keiner zu irgendetwas gezwungen werden, alles läuft auf freiwilliger Basis, grundsätzlich wurden die Vorschläge positiv aufgenommen, es sollten möglichst alle mitmachen

 

Zu 2.)       Hausrenovierung

-       Fördermöglichkeiten für Privatmaßnahmen in Dorferneuerungen wurden vorgestellt (siehe PP-Präsentation)

-       Renovierungsbereitschaft soll abgefragt werden

 

Zu 3.)       Hauseigentümer mit Leerständen

-       Unterstützung durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege, sowie Möglichkeit der Einstellung des Objektes in die Internet-Seiten des Landesamtes

-       Bereitschaft dafür soll abgefragt werden

 

Zu 4.)       Leerstandsmanagement

-       Problem des Flächenverbrauchs allgemein wurde angesprochen (neues Baugebiet) im Ortskern, bei gleichzeitigem Vorhandensein von Brachflächen und Leerständen wurde aufgezeigt

-       Leerstandsmanagement wird für nötig erachtet, man soll damit sofort beginnen, um die Potentiale zu erkennen

 

Komplex 5: Allgemeine Fragen

  

 

Fragen:

1. Brauchen wir ein Baugebiet?

2. Sind punktuelle Bachöffnungen denkbar?

3. Brauchen wir ein Tourismuskonzept?

 

Zur Präsentation 5: Allgemeine Fragen

 

Zu 1.)       Baugebiet

-       Lt. Herrn Bürgermeister Hofer nötig um bauwillige junge Leute im Ort zu halten. Diese gehen sonst in die Nachbargemeinden, weil es dort Baugebiete gibt.

 

Zu 2.)       punktuelle Bachöffnungen

-       Dieser Punkt wurde positiv aufgenommen. Soll detailliert untersucht werden z. B. bei Kindergarten und Gasthaus Post

 

Zu 3.)       Tourismuskonzept

-       Vorerst abwarten, wie sich die Situation mit den Gasthäusern in den nächsten Wochen darstellt

-       Ist erforderlich und soll gemacht werden

 

6. Vorläufiger öffentlicher Maßnahmenkatalog

 

Die beschlossenen Maßnahmen werden hier nochmals im Dorfplan aufgezeigt und als Liste zusammen gefaßt.

 

Zur Präsentation 6. Vorläufiger öffentlicher Maßnahmenkatalog

 

Komplex 7: Weiterführung Leitbild

 

Es folgten weitere Ausführungen zum Thema Leitbild durch die Herren Oswald und Plepla:

 

Das Malchinger Leitbild stellt eine sehr große Stoffsammlung dar. Es gliedert sich in drei große Bereiche, 29 Unterkategorien und 79 Ziele und sonstiges;

 

Als lebendiges Beispiel mit ständiger Selbstkontrolle wurde von Herrn Plepla die Gemeinde Perasdorf (Landkreis Straubing-Bogen) genannt, mit einem jährlichen Treffen mit Besprechung zur Erstellung eines Jahresaktionsplanes 

 

Herr Plepla zeigte die Punkte auf, die in einer Broschüre des Leitbilds enthalten sein sollten (zur späteren Information für Akteure, Bürger und Neubürger, …)

 

1.)  Geschichte der Leitbildentstehung

2.)  Zweck des Leitbildes

3.)  Mitwirkende

4.)  Situation, Ziele, Maßnahmen

5.)  Umsetzungsstrategie

6.)  Evaluierung/ Fortschreibung

 

Eine solche Version des Leitbildes soll in naher Zukunft erstellt werden.

 

Winkler/Friedl

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