Vortrag über Malchinger Ortsnamen

03.04.2012 20:22

Josef Egginger mit Frau und 2. Bgm Stocker

Woher kommt der Name Nündorf?

 

Die Gemeinde Malching hatte das Angebot von Josef Egginger zu einem Vortrag über die Ortsnamen und ihre Ursprünge gerne angenommen. So freute sich 2. Bürgermeister Max Stocker in der vollbesetzten Gaststube des Gasthauses zur Post den gebürtigen Malchinger und renommierten Namensforscher begrüßen zu können. Dieser freute sich seinerseits Malchinger Bekannte, Verwandte und auch einige Rotthalmünsterer unter den Zuhörern zu sehen. Vorweg waren einige wichtige Grundbegriffe wie Hof, eine ganz Hofstelle mit ca. 40 ha Ackerland, Hub (eine halbe Hofstelle) und Lehen (eine halbe Hub) zu klären, bevor der Vortrag starten konnte.

Im Gemeindegebiet Malching gibt es 54 Ortsnamen, wie auch in dem kürzlich vorgestellten Buch des Heimatforschers nachzulesen ist. Dort hat er in jahrelanger Kleinarbeit den Altlandkreis Griesbach mit etwa 750 Ortsnamen erklärend bearbeitet.

Malching gehört dabei zu einer Gruppe sehr alter Besiedlungen, den alten ‚-ing‘-Dörfern und bedeutet ‚bei den Leuten des Malakinga bzw. Malucho‘. Die erste urkundliche Erwähnung geht auf die Herrschaftszeit des Herzogs Tassilo III zurück, in die Zeit von 741 bis 796 zurück. Es gibt aber auch schon Spuren aus der Kelten-, Bajuwaren- und Römerzeit an diesem Ort, da die ‚ing‘-er gerne alten, bereits gerodeten Kulturboden besiedelten.

Nündorf schließlich hat sich über den Begriff ‚Nittendorf‘ aus ‚Niderndorf‘ d.h. ‚unteres Dorf‘, vom Laufe des Inn aus gesehen, entwickelt. Die erste Erwähnung ist um 1350 als halbe Hube zu finden. So sind viele der behandelten Ortsnamen zu dieser Zeit erstmalig in Schriftstücken des Erzbistums Freising erwähnt.

Im Weiteren erläuterte Egginger im Laufe des kurzweiligen Abends eine ganze Reihe von Ortsnamen aus dem Gemeindegebiet. Unterstützt wurde er dabei von seiner Gattin, die als Assistentin fungierte.

So konnte man erfahren, dass ‚Asperl‘ von einer Viehweide herrührt und ‚Hart‘ der Begriff für einen lichten Weidewald war. Der Weiler ‚Hurn‘ stammt von ‚Hürden‘, also geflochtenen Zäunen ab, ‚Voglarn‘ bedeutet ‚bei den Vogelfängern‘.

Eine Besonderheit ist der Ortsteil ‚Urfar‘, der seit alters als Anlandestelle und zur Überquerung des Inn diente und 904 erstmals urkundlich erwähnt wird.

Es läßt sich leicht nachvollziehen, dass Josef Egginger seinen Vortrag auf Nachfragen interessierter Zuhörer hin mehrmals verlängern mußte, bevor er von zweitem Bürgermeister Max Stocker mit herzlichem Dank und einem anerkennenden Geschenk der Leute des Malakinga verabschiedet wurde. fri

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